Straf­ver­tei­di­gung im Revisionsverfahren 

BS LEGAL Rechtsanwälte 

Ver­ur­tei­lung und dann?

Auch die en­ga­gier­teste Straf­ver­tei­di­gung wird nicht in je­dem Falle zu dem ge­wünsch­ten Er­geb­nis füh­ren. Da­mit müs­sen sich die Be­trof­fe­nen al­ler­dings kei­nes­wegs ab­fin­den. Denn Ur­teile in Straf­sa­chen wei­sen im­mer wie­der Feh­ler auf, so dass diese er­folg­reich mit der Re­vi­sion an­ge­grif­fen wer­den kön­nen. Das Re­vi­si­ons­ver­fah­ren gilt je­doch als au­ßer­or­dent­lich kom­pli­ziert und er­for­dert des­halb so­wohl eine her­vor­ra­gende Rechts­kennt­nis als auch Er­fah­rung. Die Kanz­lei BS LEGAL ist seit vie­len Jah­ren er­folg­reich in Re­vi­si­ons­ver­fah­ren vor dem Ober­lan­des­ge­richt und dem Bun­des­ge­richts­hof tä­tig und konnte hier­bei zahl­rei­che Man­dan­ten er­folg­reich verteidigen.

Wel­che Ur­teile kön­nen mit der Re­vi­sion an­ge­grif­fen werden?

Die Re­vi­sion ist zu­läs­sig ge­gen die Ur­teile der Straf­kam­mern der Land­ge­richte und der Schwur­ge­richte so­wie ge­gen die im ers­ten Rechts­zug er­gan­ge­nen Ur­teile der Ober­lan­des­ge­richte. Über die Re­vi­sion ent­schei­det der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) mit Sitz in Karlsruhe.

Die Ein­le­gungs­frist be­trägt eine Wo­che ab (münd­li­cher) Ver­kün­dung des Ur­teils. Die Frist zur Be­grün­dung der Re­vi­sion be­trägt ei­nen Mo­nat nach Zu­stel­lung des Urteils.

Sprung­re­vi­sion

Auch kann ge­gen amts­ge­richt­li­che Ur­teile die sog. Sprung­re­vi­sion ein­ge­legt wer­den, § 335 Abs. 1 StPO. Da ge­gen Ur­teile des Amts­ge­richts – und zwar so­wohl ge­gen Ur­teile des Straf­rich­ters als auch des Schöf­fen­ge­richts – auch Be­ru­fung ein­ge­legt wer­den kann, sind Re­vi­sio­nen ge­gen amts­ge­richt­li­che Ur­teile die Aus­nahme: Das Re­vi­si­ons­ge­richt (in die­sem Fall das OLG) über­prüft das Ur­teil nur in recht­li­cher Hin­sicht. Es fin­det keine er­neute Be­weis­auf­nahme wie in Be­ru­fungs­ver­hand­lun­gen statt. Hat der An­walt aber ein In­ter­esse daran, die Be­weis­auf­nahme er­neut durch­füh­ren zu las­sen und ggf. neue Zeu­gen oder an­dere Be­weis­mit­tel zu be­nen­nen, ist die Be­ru­fungs­ein­le­gung der emp­feh­lens­werte Weg. Eine Re­vi­sion bei amts­ge­richt­li­chen Ur­tei­len kann aber bei be­son­ders kras­sen und of­fen­sicht­li­chen Feh­lern des Amts­ge­richts sinn­voll sein.

Re­vi­si­ons­gründe

Bei der Be­grün­dung un­ter­schei­det das Ge­setz zwi­schen der Sach­rüge, mit der die feh­ler­hafte An­wen­dung des ma­te­ri­el­len Rechts ge­rügt wird (v.a. Ge­setze des StGB) und der Rüge der feh­ler­haf­ten An­wen­dung for­mel­len Rechts (v.a. Ge­setze der StPO).

Le­se­pro­ben ver­schied­ner Re­vi­si­ons­be­grün­dun­gen

Das Re­vi­si­ons­recht gilt auf­grund ei­ner Viel­zahl ein­zu­hal­ten­der For­ma­lien als „Kö­nigs­dis­zi­plin“ im Straf­recht. Die Re­vi­sion bil­det die letzte Mög­lich­keit ein Ur­teil über­prü­fen zu las­sen. Es ist da­her be­son­ders wich­tig, dass Ihr An­walt ver­siert im Um­gang mit Re­vi­sio­nen ist.

a) ab­so­lute Revisionsgründe

Eine Re­vi­sion kann nur dar­auf ge­stützt wer­den, dass das Ur­teil auf der Ver­let­zung des Ge­set­zes be­ruht. Das ist bei sog. ab­so­lu­ten Re­vi­si­ons­grün­den nach § 338 StPO im­mer der Fall. Hierzu ge­hö­ren z.B. die Mit­wir­kung ei­nes be­fan­ge­nen Rich­ters oder Schöf­fen (das Ge­setz spricht von Be­sorg­nis der Be­fan­gen­heit), bei Miss­ach­tung der Vor­schrif­ten über die Öf­fent­lich­keit des Ver­fah­rens oder bei ei­ner un­zu­läs­si­gen Be­schrän­kung der Ver­tei­di­gung in ei­nem für die Ent­schei­dung we­sent­li­chen Punkt.

b) re­la­tive Revisionsgründe

Bei ab­so­lu­ten Re­vi­si­ons­grün­den be­stimmt das Ge­setz, dass das Ur­teil stets auf die­sem Feh­ler beruht.

An­ders ist dies bei den re­la­ti­ven Re­vi­si­ons­grün­den. Re­la­tiv des­halb, weil nicht je­der Ge­set­zes­ver­stoß un­mit­tel­bar dazu führt, dass das Ur­teil auf­zu­he­ben wäre. Das Ur­teil muss ge­rade auf der Ge­set­zes­ver­let­zung be­ru­hen, vgl. § 337 StPO. Die­ses „Be­ru­hen“ muss der Re­vi­si­ons­an­walt in sei­ner Re­vi­si­ons­be­grün­dung dar­le­gen. Das Ur­teil be­ruht auf ei­nem Ver­fah­rens­ver­stoß, wenn nicht aus­zu­schlie­ßen ist, dass das Ge­richt bei Nicht­vor­lie­gen die­ses Ver­fah­rens­ver­sto­ßes an­ders ent­schie­den hätte. Die bloße Mög­lich­keit, dass das Ur­teil auf dem Feh­ler be­ruht, reicht folg­lich aus.

Die An­zahl mög­li­cher Ge­set­zes­ver­stöße ist un­be­grenzt. Be­son­ders häu­fig sind z.B. die feh­ler­hafte Be­leh­rung von Zeu­gen, nicht ord­nungs­ge­mäße Ein­füh­rung von Be­weis­mit­teln in die Haupt­ver­hand­lung, der Ver­stoß ge­gen Ver­le­sungs- und Ver­wer­tungs­ver­bote, die feh­ler­hafte Ab­leh­nung von Be­weis­an­trä­gen oder Feh­ler im Ermittlungsverfahren.

Bitte be­ach­ten Sie: 

Das Re­vi­si­ons­ver­fah­ren muss nicht durch Ih­ren bis­he­ri­gen Ver­tei­di­ger durch­ge­führt wer­den. Sie kön­nen statt­des­sen – oder auch dazu – ei­nen wei­te­ren Rechts­an­walt mit der Durch­füh­rung der Re­vi­sion be­auf­tra­gen. Eine Aus­wahl von Re­vi­si­ons­be­grün­dun­gen un­se­rer Kanz­lei für Straf­recht in Köln fin­den Sie hier.

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Veit Strittmatter 

Rechts­an­walt

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